
Abschied nehmen. Was soll ich denn da nehmen?
In 13 Schritten heilsam Abschied nehmen
Wovon musst Du Abschied nehmen?
Abschied nehmen. Dabei geht es sowohl um Abschiede bei Tod, Scheidung oder Trennung. Als auch um zahllose Abschiedssituationen: der Tag geht zu Ende, Jobverlust/Stellenwechsel, die Kinder verlassen das Elternhaus, der Urlaub geht zu Ende, ein Haustier stirbt, du verlässt eine Stadt, du verlässt eine Landschaft, die dir viel bedeutet, du verlässt eine Gemeinschaft usw. Alles, was vergänglich ist.
- Dein ganzes Leben ist ein ständiger Prozess von Werden und Vergehen. „Alles ist unbeständig. Das einzig Beständige ist die Unbeständigkeit“.
- Um mit dieser Abschiedlichkeit des Lebens gesund umgehen zu können, brauchst du eine heilsame Abschiedspraxis.
Herzenspleite. Wenn Du zum Abschied nichts nimmst.
Beim Abschied musst Du unbedingt etwas nehmen. Wenn du dich nicht gut verabschiedest, wenn du nicht Abschied „nimmst“, dann hast du eine „Herzenspleite“. Dann ist Dein Herz leer. Es kann so schwer werden von dieser Leere, dass Du richtig richtig leidest. Unnötig leidest. Dann leidest du am nicht genommenen Abschied.
- Herzenspleite kannst Du vermeiden. Nicht nur das. Du kannst dafür sorgen, dass Abschied zu einem ganz lebendigen Prozess wird, der Dein Herz überquellend nährt und richtig lebendig macht. Dass Du richtig erfüllt bist.
Richtig erfüllt – Neubeginn
- Richtig erfüllt sein ist die allerbeste Ausgangsposition für das, was nach dem Abschied Neues kommt. Denn das ist ein Gesetz: wenn du etwas verabschiedest, kommt etwas Neues. Die neue Arbeitsstelle, die wahre Liebesbeziehung, die neue Zeit, die du hast, wenn deine Kids aus dem Haus sind usw.
- Je besser Du Abschied genommen hast, desto stabiler wirst Du für das, was Du neu beginnst.
Was man sich beim Abschied nehmen kann?
- Herzensberührungen. Das sind Erinnerungen. Das sind die Spuren, die beispielsweise ein Mensch, ein Haustier, eine Umgebung oder eine Lebenssituation usw. in deinem Herzen hinterlassen hat. Lebendigkeit kann man sich nehmen. Freude. Ja, wirklich! Es ist nicht nur traurig, sich zu verabschieden. Es gibt auch sehr schöne Aspekte, die du dir nehmen kannst. In dein Herz. Das es überquillt vor Freude über das, was Du Schönes erlebt hast.
Schöne Erlebnisse
- Welche schönen Erlebnisse, Begegnungen, Gespräche erinnerst du? Wo hat dieser Mensch, die Rolle usw. dein Herz berührt? Welche Spuren hat der Mensch/ haben die Menschen/ die Situation/ die Rolle in dir hinterlassen? Auch hier kannst Du Lebendigkeit und schöne Erinnerungen gewinnen.
Würdigung – Dank – Wertschätzung
- Würdige all das, was Du hinter dir lässt, indem du darüber sprichst. Indem Du es ausgiebig wertschätzt und dich auch bedankst bei der Person/ den Personen, die Du verlässt oder die Dich verlässt.
- Zeig Deine Tränen. Sie sind das Zeichen deiner Liebe, Deiner Würdigung und Deiner Wertschätzung, die du für den Menschen in dir trägst, von dem du dich verabschiedest. Sie gehören unbedingt in den Abschied. Damit gibst Du der anderen Person etwas, was sie zum Abschied nehmen braucht. Bleib mit deinen Tränen niemals allein. Sie wollen gesehen und verstanden werden.
- Mach nicht den Fehler, beim Abschied schlecht zu machen, was Du verlässt oder was Dich verlässt. Manche Menschen inszenieren Streit, Entwertung und Unfrieden im eigenen Herzen mit der (meist unbewussten) Absicht, dass es dann leichter ist zu gehen. Es ist eine Illusion, dass es dadurch weniger weh tut. Die Wahrheit ist, es ist selbstdestruktiv, es nimmt Dir Lebendigkeit, schmälert Deine Verbundenheit und Du nimmst die schlechte Energie mit in das Neue.
Konflikte klären – Groll loslassen
- Bevor du Abschied nimmst, kläre, ob es noch Konflikte oder Groll gibt und sorge für Lösungen und Lösungsprozesse. Mit ungelösten Konflikten oder Groll im Herzen kann man nicht gut Abschied nehmen. Dann ist das Herz noch mit Konflikt und Groll angefüllt, und es ist kein Platz für Abschied, für schöne Gefühle, für wunderbare Erinnerungen, für die Spuren in deinem Leben. Konflikt und Groll binden dich dann und verhindern die Möglichkeit, loszulassen und Abschied zu nehmen. Also übe Versöhnung und Verzeihen (Meditation im Downloadbereich auf der Homepage) und löse Konflikte. Dann wird der Abschied richtig gut gelingen.
©Claudia Iseler
Barbara
Ach liest sich das schön. Danke… <3
Felicitas
Dieser Artikel passt gerade perfekt. Danke, ich werde meine Trauer über den Abschied, den ich nehmen muss offen zeigen. Ich werde akzeptieren, dass nur für wenige Menschen Probleme dazu da sind, ein Lösung zu finden. Ich weiß, dass jede Türe die sich schließt Platz macht für eine neue Türe, die sich öffnet.
Claudia Iseler
Liebe Felicitas,
ich wünsche Dir von Herzen einen guten Zugang zu der Trauer, die gerade Dein Leben sehr bewegt. Ich wünsche Dir von Herzen Menschen in Deinem Leben und an Deiner Seite, die Dir Halt und Mitgefühl geben, sodass Du die Trauer ganz er-leben kannst. Dann kann sich die Trauer in etwas ganz Wunderbares verwandeln!
Von Herzen
Claudia Iseler
Sabine
Dieser Artikel ist einer der besten die ich zu diesem Thema bisher gelesen habe. Es sind soviele „Impulse“ darin, das Thema Abschied als Teil des Lebensprozesses wirklich zu gestalten. Danke für diese Inspiration!
mari
danke
ich denke für mich einer der wichtigsten denkanstösse im moment