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Verbundenheit mit mir selbst 1

Verbundenheit mit mir selbst 1

Wie Du Dich mit Dir selbst tief verbinden kannst – und Dich nie mehr einsam fühlst.

In  Verbundenheit mit mir selbst 1 geht es darum, Verbundenheit dadurch entstehen zu lassen, dass ich eine klare Bewusstheit habe über das, was in mir ist. Ich teile mit dir ein paar Überlegungen zu der Wichtigkeit der Verbundenheit mit dir selbst und gebe dir dann in einem weiteren Blogartikel einen Vorschlag für eine Struktur für innere Arbeit, um diese Verbundenheit wirklich herzustellen.

Grundlage für die Verbindung mit anderen

Erst die Verbundenheit mit mir selbst ist die Grundlage dafür, mich mit anderen Menschen zu verbinden. Die Verbundenheit mit mir selbst ist die Voraussetzung, mich mit „dem Großen Ganzen“ zu verbinden, mit dem, was größer ist als ich. Für mich ist die Verbundenheit mit mir selbst und mit anderen und dem großen Ganzen das, was das Leben schön macht. Das, was das Leben lebenswert macht. Die Glücksforschung hat u. a. das zutage gebracht, dass die Voraussetzung für Glück ist, mit sich selbst, mit anderen und mit dem Großen Ganzen verbunden zu sein. Und schon alleine die Aktivität, sich mit der Verbundenheit mit sich selbst zu befassen, führe zu Glück. Also lass uns anfangen, die Verbundenheit mit mir selbst zu kultivieren!

Beginnen

Du kannst damit beginnen, dir diese einfachen Fragen zu stellen: Woraus bestehe ich? Was gehört zu mir? Was nährt mich im Leben? Was gibt mir Energie? Was steckt in mir? Welche Fähigkeiten, welche Vorlieben, welche Erfahrungen der Vergangenheit, welche Schmerzen, welche Freuden.

Die innere Rumpelkammer

In einem Vortrag eines spirituellen Lehrers hörte ich ihn sagen, dass unser Inneres eine Rumpelkammer ist, in das wir alles unreflektiert und achtlos hineinstecken, was zu uns gehört. Dieser Gedanke hat mich sehr angesprochen, obwohl ich diese Vorstellung überhaupt nicht schön finde. Aber sie ist für mich eine große Motivation für innere Klarheit. Denn wenn mein Inneres tatsächlich eine Rumpelkammer ist, dann bin ich natürlich nicht so gerne „in mir Zuhause“. Dann laufe ich lieber weg und bin „außer mir“. Dann bin ich nicht mit mir verbunden. Wie soll ich den Weg in meine Mitte finden, wenn auf dem Weg in meine Mitte so viel Unaufgeräumtes, unerledigtes, Unbewusstes herumsteht?

Aufräumen im Innern

Das Aufräumen der inneren Rumpelkammer ist ein nachhaltiger Prozess. Ich habe das zu einem Inhalt meiner spirituellen Praxis gemacht. Intelligente Achtsamkeitspraxis. Sie führt zu Ordnung und Bewusstheit, innerem Frieden, innerer und äußerer Klarheit. Indem ich täglich meditiere, werde ich mir in kleinen Schritten immer mehr dessen bewusst, was da in mir steckt. Ich begegne dabei beidem – meinem Potential und allem Unerledigtem. Den schönen Erinnerungen und den schmerzhaften. Der Liebe in meinem Inneren und den Feindseligkeiten. Dem Mitgefühl mit mir selbst und anderen und der Wut auf mich selbst und andere – weil ich oder die anderen nicht so sind, wie ich finde, dass es sich gehört. Die Achtsamkeitspraxis gibt mir das schönste Geschenk, das wir uns selbst machen können – Bewusstheit.

Das schönste Geschenk – Bewusstheit

Kennst du das, dass Du in einer Krise oder einem seelischen Prozess die Erfahrung machst, dass Du Erkenntnisse bekommst über dich selbst, über deine Situation, die nicht unbedingt schön, die sogar schmerzhaft sind und dass Du dennoch glücklich bist darüber, weil du dich endlich selbst verstehst und weil du dir selbst in dieser Bewusstheit näher bist? Das krasseste Beispiel, das mir beim Schreiben dieses Artikels einfällt, ist meine Erkenntnis, dass in mir viele schmerzhafte Gefühle steckten, die mit dem sexuellen Missbrauch in der Familie zu tun hatten und dass das Unterdrücken, das Mich-abspalten von diesen Gefühlen meine Lebendigkeit auch für alle anderen Lebensbereiche „geschluckt“ hatte. Obwohl mir klar wurde, dass es da ein Meer von ungeweinten Tränen gab, obwohl ich nach dieser Erkenntnis sehr viel trauerte – um genau zu sein jeden Tag weinte und diese tiefe Trauer aus mir herausspülte, ein halbes Jahr lang – war ich glücklich über diese Bewusstheit. Die Bewusstheit über diesen Teil von mir, den ich in die Verbannung geschickt hatte, machte mich glücklich. Denn ich war mit mir verbunden. Endlich. Genauso geht es mir mit Schönem. Indem ich mir wirklich bewusst bin, dass mir etwas Schönes begegnet ist, indem ich voller Bewusstheit das Schöne erfahre, werde ich glücklicher.

Achtsamkeit führt zu Bewusstheit, die glücklich macht

Thich Nhat Hanh, der vietnamesische Zenmeister, Poet und Friedensaktivist, sagte: „Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit. Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es“. Er sagte weiter, dass 80% unserer emotionalen Reaktionen auf das, was uns im Leben begegnet, neutrale Emotionen sind. Wir fühlen es weder als angenehm noch als unangenehm. Indem wir das Licht der Achtsamkeit auf das scheinen lassen, was in uns ist, wird aus einer neutralen Emotion ein angenehmes Gefühl, z. B. Glück. Ich schaue aus dem Fenster und sehe, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, da sind ein paar Haufenwolken. Wenn ich das sehr achtsam wahrnehme, entsteht plötzlich ein Glücksgefühl. Oder: Achtsamkeit hat wesentlich dazu beigetragen, die Traumatisierungen zu heilen – (womit ich keine Illusionen auslösen möchte, was Achtsamkeitspraxis vermag….ich glaube nicht daran, dass schwere Traumatisierungen ausschließlich durch Achtsamkeitspraxis heilen. Es braucht zusätzlich eine geeignete Traumatherapie.) und Achtsamkeit trägt dazu bei, das, was schön ist im Leben, wirklich genießen zu können. Und zum Genießen können braucht es die Bewusstheit darüber, dass etwas da ist, was wir genießen können.

Bewusstheit macht, dass wir genießen können

Kennst du das auch: es ist Frühling und plötzlich merkst du in der Natur, dass alles grünt und blüht. Der Winter ist vorbei, ohne dass du es richtig mitbekommen hast. Meine Bewusstheit darüber, dass der Frühling beginnt, nimmt jedes Jahr zu. Schon im Februar, wenn die Schneeglöckchen kommen, nehme ich war, dass der Frühling bald kommt. Ich nehme jeden Tag Veränderungen in der Natur wahr. Und die Bewusstheit über die Veränderungen in der Natur macht es möglich, dass ich mich täglich über diese Veränderungen freue. Ich genieße es, dass sich das Leben verändert, weil die Natur sich verändert, und je bewusster ich es wahrnehme, desto mehr freue ich mich und genieße die unvergleichliche Schönheit der vielen verschiedenen Grüntöne im Wald und die vielen prall blühenden Obstbäume.

© Claudia Iseler

Hier geht es zu „Verbundenheit mit mir selbst 2“

 

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