Die Kunst zu Lächeln
Dein Lächeln
Frieden beginnt mit Deinem Lächeln. Ja, wirklich.
Wenn Du lächelst, kannst du nicht kämpfen.
Schon ausprobiert? Gleich jetzt beim Lesen? Mach mal.
Wenn wir lächeln, dann öffnen wir ein wenig unser Herz. Das geht gar nicht anders. Lächeln und ein verschlossenes Herz – das kannst du mal versuchen. Schau mal auf die lächelnden Menschen auf den Fotos hier? Was fühlst Du, wenn Du ihr Lächeln siehst? Gibt es eine körperliche oder seelische Resonanz?
Lächeln – Brücke zu anderen
Im Kontakt mit anderen Menschen ist die Resonanz auf unser Lächeln, dass der Mensch, den wir anlächeln uns ebenfalls anlächelt. Wir können davon ausgehen, dass er dann auch sein Herz öffnet. Wenn uns jemand anlächelt, dann fühlen wir uns leichter. Wir fühlen uns angenommen, akzeptiert, vielleicht sogar gemocht und auf jeden Fall sicher.
Lächeln beim Meditieren
Wir nehmen uns vor, beim Meditieren zu lächeln. Warum? Was hat das für eine Bedeutung? Wenn wir lächeln, öffnen wir auch unser Herz für uns selbst. Das Gehirn versteht bei Lächeln – auch einfach nur bei hochgezogenen Mundwinkeln – dass etwas Schönes geschehen ist Dann schüttet es Endorphine – glücklich machende Hormone aus. Das heißt für unseren Alltag, dass es unsere Stimmung anhebt, jedes Mal, wenn wir lächeln. Ob vor, während oder nach der Meditation. Dieses Lächeln in der Meditation verstärkt ihre Wirkung der Entspannung und wir sind lieber bei uns selbst zu Hause. Das wirkt auch noch nach der Meditation.
Widerstände
Oftmals haben wir aber einen Widerstand zu lächeln. Entweder wir haben etwas sehr Ernstes gerade in unserem Innern oder wir haben sogar das Gefühl, es geht uns zu schlecht, um zu lächeln. Oder wir haben Trotz in uns, nicht lächeln zu wollen, weil unser Leben viel zu ernst und zu problematisch ist und niemand ist verdammt noch mal da, der das ändert. Oder du hast das Gefühl, du bist nicht ehrlich, wenn du lächelst. So, als ob das Lächeln eine Fassade ist, nicht echt. Vielleicht fühlst du sogar, du verrätst dich selbst. Weil es dir nicht gut geht und wenn du lächelst, dann geht es dir sofort besser. Als ob Du dann dein Problem, weswegen es dir schlecht geht, nicht mehr ernst nimmst.
Das kleine Ego
Und dann ist da noch unser kleines ich. Das kleine Ego, das sagt, „ich schaffe das sowieso nicht, dass es mir besser geht oder dass ich glücklich werde. Das soll jemand anderes machen. Wenn niemand anderes kommt, der mich glücklich macht, dann bleibe ich unglücklich. Und darüber bin ich böse.“ So oder so ähnlich. Das ist in vielen Menschen eine tief sitzende vermeintliche Wahrheit. Ein Glaubenssatz. Wer diesen Glaubenssatz in sich trägt, ist echt arm dran. Den Schritt zu einem neuen Glaubenssatz – den kannst nur du selbst tun. Und dabei lächeln. Wirklich. Wenn du es immer wieder versuchst mit dem Lächeln – das ist wie ein Training des Glücksmuskels in Dir.
Die Kunst, zwei Seiten gleichzeitig zu spüren
Es ist eine Kunst, beides in sich gleichzeitig stehen zu lassen: das, weswegen es uns nicht gut geht. Und das gute Gefühl, was entsteht, wenn du lächelst. Es gibt immer einen Grund zum Lächeln. Wenn du Dir vorstellst, Du bist eine Frau oder ein Mann in Aleppo in Syrien, dann wird dir sehr schnell klar, dass fast alles, was Deinen Alltag schwer erscheinen läßt, ein Klacks ist gegen das, was ein Mensch in Aleppo, im Kriegsgebiet unter ständiger Bedrohung durch Waffen, Raketen und Verfolgung auszuhalten hat. Aleppo vor Augen kann dich auf dein Leben und all das, was dir schwierig vorkommt, lächeln lassen. Selbst, wenn du eine schlimme Erkrankung hast und im Krankenhaus liegen musst – dein Krankenhaus wird nicht bombardiert. Du hast Bedingungen in deinem Leben, die es verdient haben, dankbar zu lächeln. Immer. Also versuchs mal damit: zu erlauben, dass beides gleichzeitig in dir sein kann – das Schwierige und das Lächeln. Zur gleichen Zeit. Ja, das geht. Es erfordert Konzentration. Das ist manchmal jenseits deiner Komfortzone. Da brauchst Du Mut und Entschlusskraft, das zu versuchen.
Schwieriges anlächeln
Etwas, was wir immer üben , wenn wir in unserer Gruppe „intelligent meditieren“ und wenn wir alleine meditieren, ist, ein schwieriges Gefühl anzulächeln. Also so etwa: ich lasse einatmend ein schwieriges Gefühl sanft in mir aufsteigen und lächle ausatmend dieses Gefühl an. Wut – anlächeln. Trauer – anlächeln. Neid – anlächeln. Und so weiter. So ähnlich, wie in diesem Gedicht von Rumi: „Dieses Menschsein ist ein Gasthaus. Jeden Morgen eine neue Ankunft. Eine Freude, eine Depression, eine Gemeinheit, eine plötzliche Erkenntnis kommen wie ein unerwarteter Besucher. Heiße alle willkommen und unterhalte sie! Sogar wenn’s ein Haufen Sorgen sind, die in deinem Haus brutal die Möbel hinausfegen. Trotzdem behandle jeden Gast ehrenvoll. Vielleicht putzt er dich heraus für eine neue Freude. Der dunkle Gedanke, die Scham , die Bösartigkeit – empfange sie an der Tür mit einem Lachen und lade sie ein. Sei dankbar für was immer auch kommt, weil jeder gesandt wurde als Führer dessen, der von weiter her kommt“. Rumi.
Lächeln üben
Wir können lächeln üben. Ja, wirklich. Es ist nicht einfach eine zwanghafte Haltung im Gesicht, während unserer Meditationsübung. Es kann eine hochwirksame Lebenspraxis sein, die sich im Alltag immer und überall schnell üben läßt. Beobachte deinen Körper, wie er reagiert, wenn du es erlaubst, dass ein Lächeln auf dein Gesicht kommt. Wenn ich lächle und meinen Körper achtsam beobachte, dann spüre ich, wie sich sofort Wärme im ganzen Körper ausbreitet. Mein Gesicht entspannt sich. Mein ganzer Körper entspannt sich. Meine Schultern entspannen sich und sinken. Die Last von meinen Schultern sinkt sofort hinter mich. Und wenn ich das sehr achtsam übe und wahrnehme, dann verstärken sich alle genannten Aspekte noch einmal.
Meditation des Lächelns.
Magst du das mal versuchen? Du brauchst kein Meditationskissen. Du brauchst keine große Zeitspanne. Eine Minute – eine kleine Pause machen. Alles hinlegen. Die Schultern sinken lassen. Sanft atmen. Eine Minute Lächeln und dabei deinen Körper spüren. Das ist ein Jungbrunnen für deinen Geist. Probier’s aus! Viel Freude dabei!
©Claudia Iseler
Sabine Omarow
Ja. Lächeln ist sehr wichtig und damit öffnet man viele Tore. Ich erkläre das meinen Schülern auch immer. Denn mit einem Lächeln im Gesicht lernen wir wesentlich besser. Deshalb sage ich ihnen oft: „Bitte lächeln!“
Astrid
Schöne Artikel und tolle Fotos! Da kommt das Lächeln ganz von alleine… Danke!
Claudia Iseler
Danke, liebe Astrid!
Annett
Ein lächelndes Daaanke an dich, liebe Claudia.
So ein schönes Thema.
Ich liebe es, die Leute anzulächeln.
Und die Reaktionen darauf begeistern mich immer wieder.
Von spontanem Zurücklachen, Irritation und einem Gruß (weil sie denken, sie müssten mich kennen) … ist alles dabei.
Mit einem Lächeln im Gesicht und in den Augen kann die Welt verzaubert werden ☺️
Claudia Iseler
Deine liebevollen lebendigen Kommentare zaubern ein Lächeln in mein Universum, liebe Annett! 🙂
Nicole
Danke für deinen inspirierenden Artikel. Dein Einführungssatz hat mich sehr angesprochen. Wer lächelt kann nicht kämpfen. Weder gegen andere noch gegen sich selbst. Und das tut so gut!
Martina Belling
Liebe Claudia, welch wunderbarer Text mit herrlichen Bildern! Ich selbst bin eine regelrechte Lächlerin (mir fällt es echt schwer, NICHT zu lächeln…), die aber mit zwei Nicht-Lächlern zsammenlebt. Mein Mann und einer meiner Söhne sind Menschen mit absolut geringer Mimik – aber das trainiert mich jeden Tag aufs Neue, da mir das so fremd ist… Ich finde es auch immer angenehmer, mit freundlichen, lächelnden Menschen zu tun zu haben!
Dieser Text hat mir ein richtig tiefes Lächeln ins Gesicht gezaubert! Danke dafür!
Manu
… kann gar nicht mehr mit dem Lächeln aufhören… wie schön!
Birte
Als Lachyoga-Leiterin kann ich dazu nur sagen: Ein tolles Thema! Schwieriges anzulächeln ist auch eine großartige Übung, ähnlich wird das auch im Lachyoga gemacht 🙂
Martin Kämper
Danke Claudia, ich schicke Dir ein Lächeln, denn ich fühle mich inspiriert.
„Lächeln und ein verschlossenes Herz – das kannst du mal versuchen. Schau mal auf die lächelnden Menschen auf den Fotos hier? Was fühlst Du, wenn Du ihr Lächeln siehst? Gibt es eine körperliche oder seelische Resonanz?“ Das geht auch mit geschlossenem Mund, dann lächeln die Augen manchmal noch stärker. Deine Meditation des Lächelns werde ich ausprobieren, JETZT :-). 🙂 cool es klappt. Herzliche Grüße Martin
Super Sabine (Sabine Krink)
Oh danke für die Erinnerung, dass ich auch meine anderen Gefühle anlächeln kann! Wut, Trauer, mein Hadern 😉 usw. DANKE!
Herzensgruß
Sabine
Super Sabine
Sabine
Das Lesen des Artikels ist schon ein Garant für Lächeln 🙂